Ökologische Landwirtschaft


In Betini, wie in vielen anderen Dörfern, sind es meist Frauen die die meiste Feldarbeit leisten die zur Selbstversorgung nötig ist. Hier haben sich einige dieser Frauen zu einem Verband zusammengeschlossen (Farmers Club). Sie wollen sich gegenseitig bei Not und Bedrängnis unterstützen, interessieren sich für den Bio-Landbau und treffen sich periodisch.

 

Dagmar konnte im Frühling 2012 bei der Verbands-Gründung dabei sein und hat spontan Geld für das nötige Mobiliar des Versammlungsraumes gespendet. Die Frauen wirkten entschlossen und offen für neue Ideen.

 

Gerne werden wir sie auf ihrem Weg zu einem neuen Bewusstsein und Selbstwertgefühl unterstützen.

Bildungsreisen

Als erste Massnahme zur Förderung des Engagements der Farmer in Betini wurde von Toya eine Reise organisiert um sich mit anderen Bauern zu treffen. Mit finanzieller Unterstützung unseres Vereins mietete Toya im Februar 2013 einen Bus und reiste mit fast 20 Bauern in die Gegend von Pokhara. Dort trafen sie sich u.a. mit Tulsi Giri und besuchten Farmen die ökologisch wirtschaften und Methoden einsetzen zur Optimierung des Anbaus. Besonders die Idee, kleine Gewächshäuser zu bauen als Regenschutz und zur Anzucht der Pflanzen, hat sie sehr beeindruckt. Schon im Frühjahr begannen sie selbst damit solche Bambushäuser in Betini zu bauen die sie nun gemeinschaftlich nutzen. Das so zusätzlich produzierte Gemüse kann verkauft werden und trägt zum weiteren Einkommen der Familien bei.

 

Für die meisten der Bauern war es überhaupt das erste Mal dass sie weiter aus ihrem Dorf herauskamen. In Pokhara, der zweitgrösste Stadt Nepals, waren sie noch nie gewesen, so dass es für alle ein schönes Erlebnis war z.B. eine Bootsfahrt auf dem Phewa Lake zur Tempelinsel zu machen.

 

Eine weitere Reise für die Bauern von Betini wurde 2014 organisiert und im gleichen Jahr konnten einige von Ihnen an einem Einführungskurs für ökologischen Landbau teilnehmen.

 


Seit ihrer ersten "Bauernreise" haben einige Familien die Ideen in die Tat umgesetzt und z.B. Bambushäuser zum Schutz gegen starke Sonneneinstrahlung und Monsunregen gebaut. Hier kann das Gemüse, vor allem Tomaten, effektiver angebaut und somit durch den Gemüseverkauf ein zusätzliches Einkommen erzielt werden.

Wir versuchen dies zusätzlich zu unterstützen durch Bio-Saatgut das wir bei unseren Besuchen an die Bauern verteilen.

 

Unsere Anregungen, z.B. die Kompostwirtschaft und der Verzicht auf Mineraldünger und Pestizide wird oft sehr schnell aufgenommen und praktiziert.

Im April 2016 konnten wir feststellen, dass die Katastrophe in der viele Familien ihre Häuser verloren haben, auch an der Landwirtschaft nicht spurlos vorüberging. Durch die Unsicherheit und die Angst vor weiteren Beben wurde auch die Feldarbeit in den ersten Monaten vernachlässigt. Erst ein Jahr später begann man wieder in die Zukunft zu blicken und nahm die Arbeiten in gewohnter Weise auf.

 

Bei einem Treffen des "Farmers-Club" im Garten von Toya und seiner Frau Durga, gab Michael Beismann eine Einführung in die wichtigsten Methoden des ökologischen Anbaus, Kompostwirtschaft, Düngung, Tierhaltung, Fruchtfolge usw.

 

Besonders in Durgas Garten kann man sehr gut die Erfolge studieren die diese Methoden mit sich bringen. Sie baut mit viel Einfühlungsvermögen eine grosse Vielfalt an Gemüse und Kräutern für den Eigenbedarf an und kann mehrmals im Jahr zusätzlich Tomaten verkaufen.


International Permaculture Design Course

 

Anfang 2022 konnte Toya und drei weitere Personen aus Betini, mit unserer Unterstützung, an einem zweiwöchigen Kurs teilnehmen auf der Permakulturfarm HASERA.

 

Hier wurden die Grundlagen des Bioanbaus und der Permakultur vermittelt, um sie von den Teilnehmenden auch in Betini weiterzugeben.

 

Toya lernte unter anderem, dass für den biologischen Landbau die Ausscheidungen von Kühen zum Düngen wertvoller sind als die von Wasserbüffeln.

Statt eines Büffels hält er darum seit 2023 eine Kuh und ein Kalb.

 

Um den wertvollen Kuhdung und Urin sinnvoll zu nutzen, unterstützte NEfA ihn 2024 beim Bau eines neuen Kuhstalls mit separater Urinsammlung.

Anstelle des geplanten gedeckten Platzes für Futtervorräte errichtete er auf dem Dach des Stalls kurzerhand eine Terrasse für seine Gäste.